Brumm, brumm, brumm, die Bibi reist herum!

Seit einer Woche bin ich nun wieder in Deutschland und es gibt viel zu tun. Die erste Woche ging so rasend schnell vorbei, dass ich gar nicht zum bloggen kam. 

Nach der Landung letzte Woche Freitag in Berlin, habe ich zunächst erst wieder eine Nacht bei meinem besten Freund verbracht, bevor es dann direkt weiter zur Probe nach Marburg ging. Mein Bester holte mich sogar vom Flughafen ab und begrüßte mich mit Pizza, irischem Bier, Schokolade und einem tollen Videospielaben zurück in Deutschland. Super!

Die nächsten zwei Monate bleibe ich also, mehr oder weniger, in Deutschland zum Theaterspielen. Nach dem großen Erfolg der Weihnachtsgeschichte im letzten Jahr, wollte ich auch dieses Jahr wieder mitspielen. Daher heißt es nun erstmal fleißig proben, bevor es dann im Dezember auf die Bühne geht.

Zwischen den Proben habe ich allerdings viel Zeit und viele freie Tage. Damit mir nicht die Decke auf den Kopf fällt, erledigen ich meine Post, schreibe Projektberichte vom letzten Jahr oder treffe mich mit Freunden. Letzten Sonntag ging es deshalb auch erstmal mit einer Freundin wieder in unseren Irish Pub in Gießen, meine Rückkehr musste schließlich mit ordentlich Guinness und Whisky gefeiert werden. Und letzten Mittwoch gab es dann auch endlich ein Wiedersehen mit meinen Jungs, natürlich mit Guinness und Whisky. Ein echter Vorteil wenn man aus Irland kommt, man ist trinkfest und jeder kauft irishes Bier und Whisky, wenn man zu Besuch kommt.

Da ich mit Irland allerdings noch nicht fertig war, geht es für mich kommenden Donnerstag erstmal wieder für eine Woche zurück auf die grüne Insel, diesmal aber zum Urlaub machen. Dublin und Belfast stehen auf dem Programm, denn beide Städte wollte ich unbedingt noch besuchen. 

Ansonsten werde ich im November und Dezember evtl. noch etwas durch Deutschland reisen oder gar ein drittes Mal nach Irland, bevor es dann im neuen Jahr weiter auf die Bahamas geht ... wir werden sehen!

Tjaja, es ist mal wieder soweit ... die Tage werden kürzer, das Wetter deutlich kühler und in den Geschäften hat der Weihnachtsschokowahnsinn wieder Einzug gehalten. Zeit also, auch hier im Blog etwas besinnlicher zu werden. Und da Weihnachten ein Fest der Familie ist, hier ein kultureller Hinweis für Jung und Alt ...

Der Vorverkauf für unser Stück "eine Weihnachtsgeschichte" hat begonnen! Gespielt wird jedes Wochenende im Dezember, zweimal täglich, in der Waggonhalle in Marburg. Sichert euch am besten jetzt schon Karten, denn bereits letztes Jahr war das Stück binnen Tagen restlos ausverkauft. Für mich ein Grund meine kleine Weltreise für zwei Monate zu unterbrechen, um dabei zu sein und mit auf der Bühne zu stehen. Karten gibt es hier: http://waggonhalle.de/veranstaltungen/veranstaltung-300.html

Morgen ist es also mal wieder soweit, es heißt mal wieder Abschied nehmen. Gestern habe ich mich bereits von meiner Gastfamilie verabschiedet und das fiel mir schwerer als gedacht. Meine kleine Schwester brach in Tränen aus und auch meine Augen waren feucht. Die Gasteltern überreichten mir noch ein sehr teures Abschiedgeschenk, einen traditionellen Schal aus irischer Wolle, und luden mich ein, jederzeit zu Besuch zu kommen. 

Die letzten Tage mit der Familie habe ich doch sehr genossen und auch ein super Feedback bekommen. Am letzten Abend gab es dann noch ein kleines, schaurig schönes Highlight. der Gastvater arbeitet als Gärtner in einem 5-Sterne Golfhotel und dieses veranstaltet jährlich eine Halloween-Gruseltour. Als Familienmitglieder durften wir diese Tour exklusiv und kostenlos testen und Feedback geben. Die insgesamt einstündige Tour führte im Minibus quer über den Golfplatz und das Hotelgelänge. Immer wieder wurde der Bus gestoppt und wir betraten gruselig dekorrte alte Gemäuer, wo uns Geister, Monster, Zombies, Hexen und andere gruseligen Dinge begegneten. Die Kids hatten ganz schön Angst, aber ich hab mich köstlich amüsiert. 

Nachdem alle Kids beruhigt und ohne Alpträume im Bett waren, lies ich den Abend mit den Gasteltern ausklingen und diese spendierten mir ein Glas sehr guten Whisky.

Und nun sitze ich seit gestern in Limerick und habe gemischte Gefühle was meinen Rückflug morgen betrifft. Ich freue mich einerseits auf all die tollen Dinge, die in den nächsten Wochen auf mich warten, aber die tolle Zeit mit diesen Ir(r)en, sowie die wunderbare Landschaft werde ich doch sehr vermissen.

Meine Zeit in Irland neigt sich also nun ihrem Ende entgegen und ich habe so vieles nicht gemacht und nicht gesehen, dass ich einfach nochmal wiederkommen muss. Aber ich habe das Land und die Leute sehr lieben gelernt und in mein kleines Herz geschlossen. Ein Opfer habe ich jedoch auch zu beklagen. In irgendeinem Nachtclub in Galway habe ich dieses Wochenende mein Lieblingsschaltuch verloren, das mich bislang gut gegen die irische Kälte schützte.

In den letzten zwei Woche habe ich wieder einiges erlebt. Die Wochen gingen mit der Hausarbeit ins Land und der Vorfreude auf die Wochenenden. Letztes Wochenende gab es ein paar faule Tage auf einer gemütlichen Couch in einer schönen Ferienwohnung in Ballymahon. Dort wurde in netter Gesellschaft lecker gekocht und Rugby geschaut.

In den letzten Wochen habe ich diesen Sport für mich entdeckt und verfolge seither mit Spannung die Weltmeisterschaft in England und feuerte natürlich auch die irische Mannschaft kräftig an. Nur schade, dass sie heute gegen Argentinien verloren haben und somit ausgeschieden sind.

Natürlich hab ich auch das Fussball EM Qualifikationsspiel Irland - Deutschland geschaut. Traditionell natürlich im Pub, mit einem Iren und einer anderen Deutschen. Bei dem Abseitstor der Deutschen haben wir in der ersten Sekunde natürlich lautstark gejubelt, aber dann hatten doch die Iren die Lacher auf ihrer Seite und spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste der ganze Pub, dass sich zwei Deutsche unter die Gäste gemischt hatten. Deutschland verlor das Spiel 1:0, aber beide Mannschaften konnten sich letztendlich qualifizieren und das ist doch die Hauptsache.

Dieses Wochenende ging es dann wieder nach Galway, diesmal aber zum Feiern, denn dort fand ein Oktoberfest statt. Lauter irre Iren die ein deutsches Fest feiern, dass konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. Es gab deutsche Volksmusik, Weißwürste, Sauerbraten und gutes deutsches Bier aus dem Maßglas. Einfach irre, denn feiern können die Iren tatsächlich richtig gut. In diesem Sinne, Prost, denn ab nächstem Wochenende werde ich wohl vorerst mein Guinness wieder in einem Irish Pub in Deutschland trinken müssen.

Das letzte Wochenende verbrachte ich in Killarney, einem sehr sehenswerten Städtchen in Kerry. Die Stadt machte ich bereits am Abend unsicher und da es Freitg war, gab es natürlich auch Livemusik im Pub.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen von Star Wars, denn es ging auf die Insel Skellig Michael, die an der Südwestküste Irlands liegt. Auf einem kleinen Boot ging es zunächst zwei Stunden hinaus auf das offene Meer, bevor wir auf der kleinen Insel anlegten. Dort angekommen wurde mir schnell klar, warum dort aktuell für Star Wars VII und VIII gedreht wurde, denn die Insel erinnert eher an eine fernen Planeten. Bizarre Felsformationen prägen das Landschaftsbild und knapp 600 Steinstufen führen entlang der Klippen zu dem Jahrhunderte alten Kloster auf dem Gipfel. Sowohl die Behausungen als auch die Mauern, Wege und Grabstätte waren in aus Stein gebaut. Von den Klostermauern aus hatte man eine fantastische Sicht über das Meer und zur Nachbarinsel, die von tausenden Vögeln und Robben bewohnt ist. Vom Schiff aus konnten wir diese gut beobachten und auch ein Delfin zeigte sich.

Die Insel Skellig Michael ist ein Natursutzgebiet und Weltkulturerbe, weshalb täglich nur eine begrenzte Anzahl von Menschen die Insel betreten darf. Darth Vader oder Luke Skywalker habe ich leider nicht getroffen, aber ich kann es kaum erwarten, die Insel im Dezember im Kino auf großer Leinwand zu sehen, wenn Star Wars VII startet.

Doch das Wochenende hatte noch mehr zu bieten. Der Weg zur Insel führte über den halben Ring off Kerry, die wohl schönste Küstenstrasse Irlands. So gab es unterwegs schon viele schöne Landschaften zu bewundern.

Den Sonntag verbrachten ich dann in Killarney, wo ich bei schönsten Sonnenschein durch den Nationalpark spazierte. Dort gab es einen tollen Wasserfall, viele Blumen und sogar Rehe.

Inzwischen habe ich mich hier in meiner Familie recht gut eingelebt und genieße den Spätsommer hier in vollen Zügen. So langsam werde ich auch ein wenig wehmütig, dass ich diese wunderschöne grüne Insel schon bald wieder verlassen muss.

In den letzten Wochen hatte ich echt viel Spaß, vor allem mit meiner kleinen Schwester hier. Die kleine ist 7 Jahre alt und eine echte Prinzessin. Zusammen haben wir viel gespielt, Brombeeren gesammelt, Marshmallows gegrillt, waren im Meer baden, haben Sonnenuntergänge beobachtet oder Fahrrad fahren geübt. Die spaßigsten Bilder könnt ihr hier sehen, z.b. meine Verwandlung zu einer echten Märchenprinzessin oder mein Lego-Ich. Außerdem habe ich einen neuen Rubikwürfel, den sogenannten Sodokuwürfel, der mich eine Nacht lang um den Schlaf gebracht hat ... aber ich habe ihn letztendlich gelöst. 

Und so vergehen die Tage hier unter der Woche inzwischen mit viel Spaß an der Arbeit. Nun steht aber erstmal ein megatolles Wochenende im Süden Irlands an, mehr dazu nächste Woche.