Berichte von 04/2018

Willkommen auf dem Mars!

Dienstag, 03.04.2018

„Entweder fährt man immer wieder nach Lanzarote, oder man kommt nie mehr wieder.“ Um dem nasskalten Winter in Deutschland zu entfliehen und weil ich meinen Geburtstag gerne am Strand verbringen möchte, buchte ich zu Beginn des Jahres einen Trip auf die Kanaren. Lanzarote bot sich an, da es günstig war und mit tollen Wanderungen lockte. Zugegeben, ich war auch sehr neugierig auf die doch so ungewöhnliche Landschaft, die sehr nach Mond- oder Marslandschaft auf den Bildern aussah.

Lavaströme, schwarzer Sand, Vulkankrater, karge Landschaft und unendliche Weiten ohne Bäume … so stellte ich mir Lanzarote vor. Und ich sollte nicht enttäuscht werden und zugleich wurde ich doch auch überrascht, denn Anfang April blühen hier überall kleine Blümchen. Das karge weite Nichts besteht sowohl aus schwarzem Lavagestein, als auch aus gelber, brauner und roter Erde, in der viel Grünes und Buntes wächst und der vermeintlich kargen Insel viel Leben verleiht.
Untergebracht bin ich in einem sehr schönen, modernen Appartement unweit vom Strand in Playa Honda, nur ca. eine halbe Stunde Fußmarsch am Strand entlang nach Arrecife, der Hauptstadt der Insel.

Los ging es gestern, am ersten Tag, zur Kraterwanderung auf die 458m hohe Caldera Blanca. Der Krater zählt mit seinem Durchmesser von fast einem Kilometer zu einem der größten seiner Art auf der Insel. Vom Parkplatz aus wanderte ich zunächst durch ein schwarzes Lavafeld zum Fuß des Kraters, bevor ich den langen Aufstieg entlang des Kegels in Angriff nahm. Oben angekommen ließ ich es mir nicht nehmen, entlang des Grates eine Runde zu laufen und die einzigartige Aussicht in den Kraterkessel zu genießen, in dem Schafe und Ziegen weideten.

Heute ging es weiter zunächst zur Höhle Cueva de los Verdes. Von dem insgesamt knapp 7km langen Höhlensystem konnte ein ca. 1km langer Tunnel besichtigt werden. Die Höhlen bestehen vorwiegend aus Lavagestein, aber auch aus Basalt, Phosphor und Kalk. Die Temperatur beträgt unterirdisch durchgehend 19Grad und die vielen größeren Höhlen werden auch für Konzerte genutzt. Der Höhepunkt der geführten Tour war jedoch ein knapp 25m tiefes Loch mit einem beeindruckenden Echo, das man selbst einmal erlebt haben muss.

Danach ging es weiter zur Wanderung vom Camino de Guatifay zum Strand Playa del Risco. Während des Abstiegs von 380m Höhe runter zum Strand hatte ich eine atemberaubende Aussicht auf die Nachbarinsel La Graciosa, die ich mir übermorgen genauer anschauen werde. Abstieg ist wohl nicht das richtige Wort … der Weg zeichnete sich durch kilometerlange Serpentinen aus Geröll aus, die ich mehr oder weniger runter rutschte. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und unten angekommen entschädigte der Strand auch für alles, denn er war trotz des schönen Wetters menschenleer, da er mit dem Auto nicht erreichbar ist. Und so nutzte ich die Gelegenheit, um mich ungestört bei Sonne und 24 Grad im Schatten in die Fluten stürzen zu können. Nach dieser Abkühlung und der anschließenden Umwanderung der Salinas del Rio, alten Meerwasserbecken, aus denen Meersalz gewonnen wurde, machte ich mich dann auch wieder an den Aufstieg, oder sollte ich sagen, an den Rutsch bergauf.

Den Tag ausklingen ließ ich dann am Strand, mit netter Gesellschaft, Wein, einem Tapas-Picknick und dem immer wieder beeindruckenden Sound des Meeres.