And it feels like home

Montag, 02.10.2017

Nach mehr als zwei Jahren hat es mich nun endlich zurück nach Japan verschlagen. Während meiner Weltreise war dies mein erster Stop und bis zum Ende auch der Schönste. Hier habe ich mich vom ersten Moment an Zuhause gefühlt und in den letzten Jahren oft an die Zeit gedacht. Umso mehr freue ich mich nun, wieder hier zu sein bei meiner Gastfamilie und erneut eine Woche hier verbringen zu dürfen. Danach geht es weiter für eine Woche nach Osaka und anschließend nochmal für eine Woche nach Tokyo. Mein Plan ist es, von Osaka und Tokyo aus Tagestouren, u.a. nach Nara, Himeji und Kamakura, zu machen. 

Für den Moment genieße ich es aber erstmal wieder körperlich auf der Farm arbeiten zu können. Beim letzten Mal bestand meine Arbeit vorwiegend darin, die Felder zu bestellen und aus den Früchten Süßigkeiten herzustellen. Da die Ernstesaison nun gerade in den letzten Zügen ist, muss ich diesmal die Früchte sortieren, reinigen, trocknen und erneut zu süßen Leckereien verarbeiten. Und natürlich stehe ich hin und wieder auf dem Markt, um unsere Ware an die Japaner zu bringen.

Seit meinem letzten Besuch hat sich vieles, was die Arbeit betrifft, verändert, aber ich habe mich sofort wieder gut zurecht gefunden. Es gibt neue Produkte, das Gästehaus ist gemütlicher geworden und meine Familie hat letztes Jahr Zuwachs bekommen, ein zweites kleines Mädchen.

Zu meiner großen Freude gab es gestern wieder ein Matsuri, also ein Tempelfest. Ganz traditionell wanderte ich mit den Einheimischen hinter dem Mönch und dem tragbaren Schrein her und durfte sogar die Taiko-Trommel schlagen und im Drachenkostüm tanzen. Was für eine Ehre. Bei jedem Stop gab es wie immer Bier, Sake und japanische Snacks. So zogen wir durchs Dorf von Haus zu Haus, die jeweils immer gesegnet wurden, um zum Schluss den Kami (Gott) in seinem Schrein wieder in den Tempel zu tragen. Dort gab es dann nochmal Sake, diesmal mit Goldplättchen darin, wow!

Zum Abschluss luden mich die Dorfbewohner noch zu einem Barbecue ein, natürlich wieder mit reichlich Bier und Sake. Das Essen war umwerfend gut, das Fleisch fantastisch und alles wurde frisch auf dem Tisch gegrillt. 

Es ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl wieder hier zu sein, die Familie, die Nachbarn und auch die Leute vom Markt wiederzusehen und als ein Teil der Familie auch in die Gemeinschaft des Dorfes aufgenommen zu sein. Ich glaube als normaler Tourist entgeht einem diese tolle Erfahrung.