Kuscheln mit Bäumen und Kängurus

Samstag, 12.03.2016

Um die wilde Seite von Tasmanien ein wenig besser zu erkunden, buchte ich eine Tageswandertour durch den Mount Field Nationalpark. 

Die Tour startete jedoch mit einem Besuch im Bonorong Wildlife Sanctuary. Hierbei handelt es sich um ein Tierschutzzentrum, das sich um verletzte oder kranke Wildtiere kümmert, diese aufgeppelt und wieder in die Freiheit entlässt. In diesem wirklich sehr schönen Park kann man Koalas, Wombats, Kängurus und tasmanische Teufel sehen, aber auch Schlangen, Papageien und andere kleinere tasmanische Wildtiere. 

Der tasmanische Teufel ist leider eine vom Aussterben bedrohte Tierart. 90% der Tiere in freier Wildbahn leiden unter einer aggressiven Krebsart, die das Gesicht und den Hals der Tiere befällt. Da die süßen Kleinen zwar Fleischfresser jedoch schlechte Jäger sind, ernähren sie sich hauptsächlich von toten oder kranken Tieren und verspeisen diese restlos. Das ist auch der Grund, weshalb sie oft von Autos überfahren werden, da sie häufig auf der Straße sitzen und überfahrene Wallabys fressen. Ihren Namen verdanken die drolligen Tierchen übrigens den ersten Siedlern, die sich vor den Lauten der Tiere fürchteten und dachten, diese seien vom Teufel besessen, denn tasmanische Teufel können sehr tief knurren, ähnlich wie Hunde, aber auch schrill kreischen, wie eine hysterische Frau. 

Besonders süß fand ich jedoch die tapsigen Wombats. Wombats können bis zu einem Meter lang und 40kg schwer werden. Dieser kleine Moppel auf dem Foto heißt übrigens Tina (sorry Mum). Tina ist zwei Jahre alt und kommt gerade in die Pubertät. Sie ist noch sehr verspielt, testet aber schon ihre Grenzen aus und übt sich im Kräftemessen mit den Pflegern.

Absolutes Highlight des Besuchs war jedoch das begehbare Kängurugehege. Hunderte von Kängurus scharten sich um mich, als ich meinen Futterbeutel öffnete, den es gratis am Eingang gab. Und so fraßen mir sowohl die großen als auch die kleinen Kängurus aus der Hand … absolutes Wahnsinnserlebnis! Zudem sind Kängurus total verschmust und sie lieben es, wenn man ihnen den Hals und die Brust krault. Dann legen sie ihren Kopf in den Nacken, schließlich die Augen und genießen. Und so schmuste ich mit den süßen Hopsern ein wenig und bekam auch sehr viel Liebe in Form von feuchten Küssen und Umklammerungen zurück.

Anschließend ging die Tour weiter in den Nationalpark, einem Regenwald wie in einem Märchen. Die Luft war warm und feucht, die Bäume riesig, manche knapp 80m hoch, und bunte Vögel überall, die mit ihrem Kreischen und Zirpen den Urwald erst richtig zum Leben erweckten. Hier wanderten wir knapp zwei Stunden und erreichten schließlich auch die Russel Falls, einen terrassenförmigen Wasserfall.

Abschließend führte die Tour noch auf den Mount Wellington, den ich zum Glück ja bereits besichtigt hatte, denn heute war dieser trotz Sonnenschein ganz in Wolken gehüllt. Trotzdem schön!