Mut zur Unhöflichkeit

Freitag, 13.10.2017

Die letzten zwei Tage habe ich im Bett verbracht, da mich eine heftige Bronchitis erwischt hat. Schuld ist wohl der Wechsel zwischen dem heißen Klima draußen und dem kühlen Klima in den klimatisierten Räumen. So hielt ich mich die letzten zwei Tage mit Husten, Schnupfen, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen im Bett auf und ging nur zur Nahrungssuche mal kurz vor die Türe. Zum Glück bekommt man in Japan an jeder Ecke alles, was der kranke Körper braucht. Auch heißen Zitronentee, wahlweise mit Honig und sogar mit Ingwer, kann man am Automaten für umgerechnet ca. einen Euro ziehen. Man, wie werde ich diese Dinger in Deutschland wieder vermissen.

Erkältet in einem Land voller Schniefnasen mit Atemschutz ist wirklich nicht witzig, denn in Japan gilt es als sehr unhöflich, sich in der Öffentlichkeit zu schneuzen. Statt dessen zieht man die Nase geräuschvoll hoch. OK, ich bin ja ein höflicher Mensch und kann mich darauf einstellen, nicht aber, wenn ich kaum noch Luft bekomme und die Nase permanent tropft. Und so hieß es, Etikette oder Überleben ... Also hab ich mich die letzten Tage wie ein doofer Touri benommen und meine Nase auch in der Öffentlichkeit laut geschnäuzt. Inzwischen geht es mir wieder besser und so kann es morgen weiter nach Tokyo gehen, denn auch dort habe ich noch Pläne, für die ich wieder fit sein möchte.

Ein Foto von meiner Rotzhö(h/l)le erspare ich euch jetzt mal. ;)