Willkommen auf dem Lande

Dienstag, 07.04.2015

In Tokyo war es nach der Landung warm und es schien die Sonne, Okayama hingegen empfing mich mit Kälte, Regen und Nebel ... da hab ich mich direkt Zuhause gefühlt. Der Empfang in der Gastfamilie war dafür umso herzlicher. Anlässlich meines Geburtstags gab es dann auch ein Ständchen, sowie Kuchen und Kerzen. :)

Heute ging es dann direkt mit der Farmarbeit los. Ich habe gelernt, wie man Obst kunstvoll schnitzt und kleine Süßigkeit, eine Art Gebäck, herstellt und verpackt. Die Arbeit macht wirklich Spaß und alle Produkte sind selbst hergestellt und frisch.

 

Das Leben hier ist sehr einfach, für die meisten von euch Daheimgebliebenen wäre das allerdings nichts. Das Haus der Familie ist traditionell japanisch, also mit Schiebetüren und Sitzmöglichkeiten auf dem Boden auf Tatamimatten und Kissen. Da wir hier auf dem Land sind, gibt es keinen Luxus. Es gibt zwar Strom und Wasser, aber kein zentrales Heizsystem. Zum Teil gibt es kleine elektrische Heizkörper oder Feuerstellen. Im Gästehaus, wo wir Freiwilligen wohnen, wird das Wasser mit Solar beheizt, weshalb es manchmal kein warmes Wasser zum Duschen gibt. Geschlafen wird traditionell auf dem Fußboden, auf dem Futon mit beheizbaren Decken. Das Gästehaus ist leider in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand, aber es ist ausreichend. Dafür gibt es im Gästehaus wieder ein hochmodernes Klo, mit beheiztem Sitz und automatischem Deckel und Spülung. Im Haus der Familie hingegen gibt es nur eine traditionelle Toilette .. also ein Loch im Boden. Die Familie ist sehr herzlich und es gibt ausreichend zu essen, natürlich alles frisch und gesund und megalecker.

Die nächsten Tage werde ich mir erstmal ein wenig die nähere Umgebung ansehen. Ich habe einen freien Tag in der Woche, an meinem ersten wollte ich mir dann Okayama City anschauen. Nach ein paar Wochen werde ich mir dann ein paar Tage am Stück frei nehmen, um nach Osaka und Kyoto zu fahren. Ich möchte mir gern beide Städte anschauen und jeweils ein oder zwei Nächte bleiben. Nach Tokyo selbst will ich am Ende meiner Zeit in Japan, dort würde ich gern die letzten zwei Tage vor meiner Ruckreise bleiben. Ich muss das alles erst noch mit meiner Gastfamilie absprechen, aber die sind da wohl flexibel, wenn genug Helfer da sind.