Zufälle ... gibt es nicht!

Donnerstag, 23.04.2015

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle ausführlicher über Osaka und Kyoto berichten, aber das muss nun warten, denn was gestern Abend passiert ist, muss stattdessen jetzt erzählt werden.

Ich glaube ja nicht an Zufälle und die Begegnungen der letzten Tage geben mir da mal wieder recht. Nach einem tollen Tag in Kyoto mit dem Gaisha-Shooting waren meine Freundin und ich erst sehr spät wieder in Osaka. Als ich dann allein weiter Richtung Hostel spazierte, wurde ich von zwei Frauen auf Fahrrädern, offensichtlich Mutter und Tochter, angesprochen. In meinem besten japanisch entschuldigte ich mich, nichts verstanden zu haben und gab zur Erklärung an, Deutsche zu sein. Danach verständigten wir uns mit einem englisch-japanisch Mix. Die beiden Frauen waren sehr herzlich und so unterhielten wir uns eine ganze Weile. Es stellte sich heraus, dass die beiden Damen Koreanerinnen waren und einen Laden unweit meines Hostels haben und mir dort einen Job anboten. Ich erklärte meine Situation und gab an, dass ich allerdings eine Freundin habe, die gern dauerhaft in Osaka leben und arbeiten möchte und deshalb einen Job für ihr Visum sucht. Also tauschten wir Kontaktdaten aus und ich stellte mit dem Facebookprofil der Koreanerin den Kontakt zu meiner Freundin her. 

Schon am nächsten Tag, gestern Abend, hatte meine Freundin dann ein Vorstellungsgespräch. Aufgrund dessen änderte ich meine Pläne für den Tag, denn die beiden Damen hatten darauf bestanden, dass ich auch mitkomme. Und so fanden wir und gestern Abend rechts spontan in einer typisch japanischen Bar zwischen lauter älteren Herren, darunter ein 67-jähriger Vietnam Veteran, Karaoke, Whisky und Zigaretten wieder und sangen aus vollem Halse MamaMia von ABBA, sowie den japanischen Titelsong unserer Lieblingsserie. Die Herren waren begeistert und sie spendieren uns mehrere Runden japanisches Bier, Studentenfutter und Popcorn. Auch die beiden Besitzerinnen waren von uns Mädels ganz angetan und meine Freundin wurde zum Probearbeiten eingeladen. Sie nahm dieses Angebot gerne an und fühlte sich in dem Laden sichtlich wohl.

Da es ein wirklich sehr, seeehhhr langer Abend wurde, schlief ich heute aus, blieb in Osaka und fuhr nicht wie geplant nochmal nach Kyoto, dass mache ich dann morgen. So machte ich heute ein wenig Sightseeing und ging shoppen ... zum Glück! Wäre ich in Kyoto gewesen, hätte mich heute nicht dieser nette ältere Herr im Schlosspark angesprochen, mit dem ich mich ebenfalls lange in einem japanisch-englisch Mix unterhielt. Er bracht mir Origami bei und schenkte mir zum Abschied sogar noch eine winzige Tasche von HelloKitty. Auch habe ich heute beim Shoppen endlich nach langer Suche meinen Yukata gefunden und direkt gekauft.

 

Morgen steht mein letzter Tag hier an ... ich würde am liebsten noch ewig hier in dieser wundervollen Stadt bleiben. Der ausführliche Blogeintrag über Osaka und Kyoto folgt morgen, sobald ich die Fotos sortiert habe.